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05. Nov 2006

Aufwändige Restauration Spalinger S 15k OO-ZIW

Autor: Daniel Steffen

Die Oldtimer-Segelflugbewegung hat eine nationale und eine internationale Seite. Einerseits ist es eine nationale Aufgabe, das Kulturgut, wozu auch der Segelflug zählt, zu erhalten. Dabei sind Pläne, technische Unterlagen, Bordbücher, Fotos, Berichte etc. mindestens so wichtig wie Segelflugzeuge, welche als Replikas nachgebaut werden können. Andererseits ist der Segelflug eine internationale Bewegung, welche globalen Trends folgt. Deshalb war es sehr weitsichtig, die erste Interessengemeinschaft zur Erhaltung alter Segelflugzeuge gleich auf internationaler Ebene zu gründen. Erst als der Vintage Glider Club (zu) gross wurde, waren Gründungen von nationalen Unterorganisationen erwünscht. Die Restauration der belgischen Spalinger S 15 k, OO-ZIW, ist ein Beispiel für die internationale Zusammenarbeit:

Das Schweizer Trainingssegelflugzeug Spalinger S 15k aus dem Jahre 1934 hat einen einfachen, eckigen Rumpf und einen hoch entwickelten, abgestrebten Flügel von 14,6 m Spannweite. Es ist das erste Flugzeug von Jakob Spalinger mit einem (noch schwachen) Knickflügel. Der Prototyp HB-150 wurde von Fritz Glur, Oftringen, gebaut. Der Erstflug fand Mitte 1935 statt. Am 26. August 1936 erflog Fritz Glur mit seiner offenen S 15k bei einer kräftigen Bisenlage im Hangaufwind einen Schweizerischen Dauerrekord von 16 Stunden 20 Minuten.

Insgesamt wurden in der Schweiz 20 Spalinger S 15k gebaut, wovon man die HB-449 und HB-450 nach Belgien lieferte. Momentan fliegt weltweit keine S 15k mehr. 1998 entdeckte man in Belgien eine der beiden S 15k und steckte sie nach 35 Jahren erstmals wieder zusammen. Ausser der Typenbezeichnung wusste man praktisch nichts über dieses Segelflugzeug. Die Belgier waren froh, aus den Mitgliederkreisen der Oldtimer Segelflug Vereinigung der Schweiz (OSV) Information und sogar Planfragmente zu erhalten. Doch die begonnenen Restaurationsarbeiten wurden aufgrund des schlechten Zustandes der OO-ZIW bald eingestellt.

Koen Van Rooy übernahm das Projekt und realisierte, dass es sich praktisch um einen Neubau handelt. Er nahm Kontakt zu einem Flugzeugbauer in Jesof bei Jelena Gora (Polen) auf, welcher die OO-ZIW in einem für einen Westeuropäer finanziell tragbaren Rahmen aufbauen konnte. Die belgische Luftfahrtbehörde verlangt ein Original-Betriebshandbuch. Das Internet und die vielen Forum-Teilnehmer wissen vieles, aber nicht alles. Der OSV-Präsident höchst persönlich konnte Koen Van Rooy mit Kopien der technischen Unterlagen der S 15k, HB-327, weiterhelfen. Nun fehlen nur noch die Sollwerte der Ruderausschläge. Hat jemand entsprechende Informationen?

Wir freuen uns schon heute darauf, eine Spalinger S 15k am Himmel bewundern zu können.

Die Bilder zeigen den perfekten Wiederaufbau der S 15k, OO-ZIW, in Polen.



































    


 




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